Die Fährtenarbeit ist eine ideale Beschäftigung für alle Hunde, die gerne ihre Nase einsetzen.

Für welche Hunde eignet sich Fährtenarbeit?

Alle Hunde haben eine super Nase, weshalb grundsätzlich jeder Hund für einfache Fährtenarbeit in Frage kommt. Es geht nicht darum, über eine große Distanz einen Mensch aufzuspüren, wie es beim Mantrailing der Fall ist, sondern bei der Fährtenarbeit steht der Spaß und eine artgerechte Beschäftigung für den Hund im Vordergrund. Einer Spur zu folgen, ist ihm angeboren, denn nicht umsonst handelt es sich bei der Nase um das am besten entwickelte Organ des Hundes. In freier Wildbahn ist eine gute Nase unersetzlich, um einer Beute zu folgen oder den Kontakt zu Rudelmitgliedern zu wahren. Das ist für unsere Hunde zwar nicht von so immenser Bedeutung, doch je nach Rassezugehörigkeit kann es eine Beschäftigungsform sein, die man seinem Hund gönnen sollte. Das trifft vor allem auf viele Gebrauchshunde zu, die schnell auf dumme Gedanken kommen könnten, wenn sie nicht artgerecht beschäftigt werden. Dazu zählen zum Beispiel Rassen, die ehemals für die Jagd eingesetzt wurden und sich im Laufe der Zeit zu beliebten Familienhunden entwickelt haben, wie es beim Golden Retriever und dem Labrador der Fall ist. Aber auch Schäferhunde, Hovawarts, Border Collies und natürlich alle „echten“ Jagdhunde können viel Spaß bei der Fährtenarbeit haben.

Auszuschließen ist erst einmal kein Hund: Jeder kann einen Versuch starten!

Fährtenarbeit für Anfänger

Mit einer guten Nase bringt Dein Hund schon einmal die wichtigste Voraussetzung mit. Diese ist sowohl bei Junghunden, erwachsenen als auch alten Hunden ähnlich gut vorhanden, weshalb es keine Altersbeschränkung gibt. Auch ist es egal, ob der Hund klein, mittelgroß oder groß ist. Ein mögliches Übergewicht ist bei der Fährtenarbeit nicht von besonderer Bedeutung, denn zum einen kommt es nicht auf Schnelligkeit an, zum anderen ist die zusätzliche Bewegung in diesem Fall sicherlich von Vorteil. Auch Du selbst musst keine körperliche Fitness aufweisen, wie es zum Beispiel beim Agility-Hundesport praktisch ist. Und nicht zu verachten ist auch die Tatsache, dass die Fährtenarbeit zumeist mit einer Leine durchgeführt wird. Sie stellt also eine sehr gute Beschäftigungsmöglichkeit für Hunde dar, die in der Natur aus bestimmten Gründen (Aggression, Jagdleidenschaft) nicht von der Leine gelassen werden können.

Was benötige ich für die Fährtenarbeit?

Es bedarf nicht viel, aber für eine regelmäßige Fährtenarbeit empfiehlt sich auf alle Fälle ein Geschirr gegenüber eines Halsbandes. Denn mitunter kann sich ein Hund ganz schön ins Zeug legen. Es gibt spezielle Suchgeschirre, aber es genügt auch ein normales, wenn dieses gut sitzt. Allerdings sollte bei der Fährtenarbeit nicht das übliche Hundegeschirr getragen werden. Das ist sehr wichtig, denn dem Hund soll mit dem Anlegen eines speziellen Geschirrs verdeutlicht werden, dass jetzt die Fährtenarbeit beginnt und es nun durchaus erwünscht ist, dass er einer Spur folgt – was in freiem Gelände normalerweise eher unerwünscht ist. Solltest Du auf ein extra Geschirr erst einmal verzichten wollen, kannst Du dem Hund zum Beispiel ein Halstuch umbinden, welches er mit der Fährtenarbeit verbindet. Wichtig ist außerdem eine ausreichend lange Leine von mindestens 2 bis 3 Metern, um dem Hund beim Suchen genügend Spielraum zu lassen. Wer die Fährtenarbeit für sich und seinen Hund als Hobby gefunden hat, wechselt später oft auf eine 5 oder 10 Meter lange Schleppleine. Zu guter Letzt bedarf es nur noch außergewöhnlich guter Leckerlis oder einem Stück Fleisch – je nachdem, auf welche Art die Spur gelegt werden soll.

Wie funktioniert die Fährtenarbeit?

Endlich kommt Bärbel ins Spiel!!! Sie erklärt euch die Fährtenarbeit, hilft und leitet euch an. Der Spaß bleibt natürlich nicht auf der Strecke :)

 

Ablauf der Fährtenarbeit

Hilfreich sind von Anfang an lobende Worte und viel Aufmunterung. Die Leine sollte während der Suche in der lockeren Hand gehalten werden, sodass es zu keinerlei Einwirkung kommt. Der Hund soll die Spur von ganz alleine finden. Dabei kann es durchaus einmal vorkommen, dass er ein wenig von der Fährte abweicht, denn der Wind kann die Duftmoleküle verteilt haben. Dementsprechend ist bei viel Wind die Spurensuche erschwert. Nur wenn der Hund deutlich von der Spur abweicht, sollte er wieder auf den richtigen Weg gebracht werden. Hat er schließlich den Endpunkt erreicht, sollte die Freude (und Belohnung) natürlich überschwänglich sein.

Fährtenarbeit für Fortgeschrittene

Wenn der Hund das Prinzip der Fährtenarbeit verstanden hat, möchte man sicherlich gleich weiterüben. Mehr als zwei oder drei Versuche sollten es aber für den Anfang nicht sein, um den Hund nicht zu überfordern und ihm die Lust zu nehmen. Wichtig ist, neuen Fährten immer in einem gewissen Abstand zu legen, damit es zu keiner Überschneidung bzw. Ablenkung kommt. Klappt die Suche zuverlässig, gibt es viele Möglichkeiten, die Fährtenarbeit zu erschweren. Zum einen kann die Spur immer länger werden, zum anderen lässt sich eine Abzweigung einbauen. Wer Leckerlis auf der Fährte verteilt, kann damit immer sparsamer umgehen oder sie ganz weglassen. Schwieriger wird es auch, wenn nicht mehr geschlurft, sondern normal durch die Wiese gegangen wird. Oder wie wäre es mit einem anderen Boden: Eine gemähte Wiese bedeutet bereits einen erhöhten Schwierigkeitsgrad, ebenso ein kreuzender Weg oder glatter Erdboden.